Tag 34: 65km
In der Nacht kam ein kurzes aber heftiges Gewitter inkl. Windböen auf . Lieber in der Nacht als über Tags dachten wir uns und versuchten wieder einzuschlafen.
Am Morgen war das Zelt noch an gewissen Stellen etwas nass, aber ansonsten blieben unsere Sachen trocken. Routinemässig packten wir unsere Velos und fuhren los. Das heutige Profil zeigte auf unserer App permanent leicht steigend an. Im Moment befanden wir uns auf 2500 m.ü.M. Die Landschaft blieb in etwa gleich faszinierend doch näherten wir uns immer mehr den vor uns liegenden Schneebergen.
Zuerst gings ein paar wenige Meilen auf der Schotterstrasse, bis wir den Highway kreuzten. Diesem folgten wir ebenfalls kurze Zeit bis daraufhin wieder eine Abzweigung auf eine Schotterstrasse folgte. Obwohl die Sonne sich eher dezent in Szene setzte und der Wind von allen Seiten blies, war es sehr warm.
Die jeweils kurzen aber intensiven Steigungen meistern wir ohne Probleme. Unsere Beine sind mittlerweile abgehärtet und ziemlich belastbar. Wir haben körperlich absolut keine Probleme, fühlen uns fit und unsere Velos funktionieren ebenfalls einwandfrei, was will man mehr😃
Am frühen Nachmittag auf einer Hochebene begegneten wir einem älteren Mann in einem geländegängigen Scooter. Er hielt einen Becher voller Vodka in der Hand und schien schon ziemlich angesäuselt zu sein. Na gut, in dieser Gegend konnte er sich ja nur selber gefährden… Er erzählte uns, dass er etwa 5 Meilen weiter in seinem Trailer haust. Wir bekamen von ihm noch eine (geschlossene, neue) Wasserflasche mit auf den Weg.
Mittlerweile befanden wir uns etwas über 2800 m.ü.M und der Himmel um uns herum verdunkelte sich immens. Immer wieder erblickten wir Blitze und runderherum ergossen sich Wasserfälle. Was nun… es war erst kurz nach 15 Uhr und wir wollten noch einge Meilen weiterfahren. Wir beschlossen eine kurze Pause einzulegen und abzuwarten wie sich die Wetterlage um uns entwickelte. Es war ein faszinierendes Naturschauspiel. Irgendwann sahen wir die Gewitterfront auf uns zu kommen und beschlossen dann unser Zelt doch hetzt schon aufzustellen. Der Boden war jedoch alles andere als optimal um die Haken einzuschlagen. Der Wind vereinfachte die Sache auch nicht gerade und so schafften wir es nur äusserst knapp uns ins Trockene zu retten. Nach knapp einer Stunde später war das ganze Schauspiel vorbei und ein Regenbogen zeigte sich in der Ferne. Wir überlegten noch kurz alles wieder zusammenzupacken und weiterzufahren.
Doch mittlerweile war es bereits etwas nach 17 Uhr und entschieden uns daher dagegen. Ich legte mich neben das Zelt nach draussen und beobachtete die dahinziehenden Wolken.
Von weitem sah ich eine Rinderherde die sich langsam aber stetig in unsere Richtung bewegte.
Irgendwann standen sie unmittelbar vor uns und machten keine Anstände diese Situation zu ändern. Demi’s Versuch die Herde mit ihrer Schildkrötenhupe zum Weiterlaufen zu animinieren blieb leider erfolglos. So teilten wir halt unser Nachtlager ausnahmsweise.